Ein «selbsthilfefreundliches» Gesundheitswesen hilft allen Beteiligten
Das Modell von sogenannt «selbsthilfefreundlichen Gesundheitsinstitutionen» wird beispielsweise in Deutschland schon seit längerem erfolgreich umgesetzt und die Erfahrungen sind durchwegs positiv.
Wenn Menschen mit einer chronischen Krankheit aus dem Spital entlassen werden, dann bietet eine Selbsthilfegruppe wertvolle Unterstützung für «die Zeit danach»: In der Selbsthilfegruppe können Betroffene von den bereits gemachten Erfahrungen und Tipps von anderen Betroffenen wichtige Impulse für den Umgang mit ihrer Krankheit erhalten. Sie erfahren, dass sie nicht allein sind und können sich in einem geschützten Rahmen austauschen. Dies fördert und stärkt die Patientenkompetenz und viele Betroffene können ihre Krankheit besser akzeptieren. Weiter kann Selbsthilfe die Therapietreue und damit auch den Erfolg einer Behandlung positiv beeinflussen und damit eine sinnvolle Ergänzung zur professionellen Therapie darstellen.
Aus Sicht von Patientenorganisationen ist es deshalb zu begrüssen, wenn die Gesundheitsinstitutionen die bedeutende Rolle von Selbsthilfegruppen im Gesundheitswesen anerkennen und ihre Patientinnen und Patienten über sich anbietende Selbsthilfeorganisationen informieren und ihnen den Kontakt erleichtern.
Mit dem Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) hat die erste Gesundheitsinstitution der Schweiz die Auszeichnung «Selbsthilfefreundlich» erhalten und es sollen weitere Institutionen folgen.