Engagement für Menschen mit Psoriasis

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Ich bin Lara Stäubli, 1989 im Bieler Seeland geboren und aufgewachsen, fürs Psychologiestudium nach Bern gezogen und nun seit knapp 4 Jahren in Winterthur wohnhaft. Als angehende Psychotherapeutin Menschen einen Abschnitt auf ihrem Lebensweg begleiten und unterstützen zu dürfen, ist für mich erfüllend und anspruchsvoll zugleich. Umso wichtiger erscheint mir deshalb der Ausgleich in meiner Freizeit, sei es mit Bewegung in der Natur beim Joggen, Wandern und Bergsteigen oder während Entspannungsphasen beim Meditieren. Mein bedacht gewähltes soziales Umfeld stellt eine bedeutsame Energiequelle in meinem Leben dar und die Zubereitung von kulinarischen Köstlichkeiten sowie das bewusste Geniessen vom Alleinsein weisen für mich einen besonderen Stellenwert auf. 

Meine Geschichte mit Psoriasis
Psoriasis begleitet mich seit dem 5. Lebensjahr, sodass keine Erinnerungen an ein Leben mit einem intakten Hautbild existieren. Die Diagnosestellung erfolgte rasch, zumal bereits mein Vater wie auch meine Grossmutter an Psoriasis erkrankt waren. Bei der Einschulung mit Plaques an Knien, Ellenbogen und Rücken, von ratlosen Haus- und Hautärzten mit teilweise fraglichen Therapievorschlägen beraten und wenig zufriedenstellend mit diversen alternativen Behandlungsformen behandelt, besserte sich das Hautbild im Laufe der obligatorischen Schulzeit von selbst auf ein erträgliches Niveau. Bis sich im Alter von 14 Jahren eine weitere, durch übermässige Sonneneinstrahlung ausgelöste Variante entwickelte und sich an neuen Körperstellen manifestierte. Eine Behandlung mit Kortisonsalben und Medizinalshampoos brachte nur kurzfristige Linderung und die Nachteile dieser geläufigen Behandlungsform überwogen. Aus diesen Gründen stiegen mein Interesse und die Faszination an alternativen Therapiemethoden stetig, sodass mich die Vorteile von Akupressurmassagen und die Anwendung von Schüsslersalzen während vielen Jahren überzeugten. Mit 20 Jahren, nach Abschluss des Gymnasiums, beruhigte sich meine Haut gänzlich und mein Körper war symptomfrei. Nach einer längeren stabilen Phase breitete sich die Entzündung an bislang noch nicht betroffenen Körperstellen aus. Die zunehmende Verschlechterung des Hautbildes und ein Rat eines Bekannten bewogen mich schliesslich vor 5 Jahren dazu, eine ursächliche und ganzheitliche Behandlungsform, mitunter Bioresonanz- und Phytotherapie, in Anspruch zu nehmen, was zu einem beachtenswerten Verlauf der Psoriasis führte. Umso grösser war die Enttäuschung im Frühjahr 2021, als sich die Autoimmunerkrankung schleichend in einer neuen Form über den gesamten Körper ausbreitete. Die Ungewissheit über den weiteren Verlauf und den damit einhergehenden Kontrollverlust über die Prozesse im eigenen Körper sowie die dadurch ausgelösten Gefühle von Trauer, Enttäuschung und Wut führten dazu, mich intensiver mit dieser Hautkrankheit auseinanderzusetzen.

 

Nach einer kompletten Ernährungsumstellung, einer noch bewussteren Lebenshaltung sowie einer ergänzenden Lichttherapie habe ich (vorerst) erneut die Kontrolle über meinen Körper wiedererlangt, was einen bedeutungsvollen positiven Einfluss auf mein psychisches Wohlbefinden hat. Die gegenseitige Wechselwirkung von Psyche und Körper und die daraus resultierenden Möglichkeiten, den Umgang mit der eigenen Erkrankung in einem gewissen Mass selbst bestimmen zu können, fasziniert mich nicht nur in meinem beruflichen Umfeld, sondern wurde mir durch meine eigenen Erfahrungen der vergangenen Jahre bestätigt. Ich habe mich selbst während vielen Jahren von der Psoriasis einschränken lassen und habe meine Bedürfnisse und Wünsche unterdrückt, um mich nicht den schwer einschätzbaren Blicken und Fragen anderer stellen zu müssen. Mittlerweile gelingt es mir zunehmend besser, die Krankheit als mir und meinem Leben zugehörig anzunehmen und zu erkennen, dass diese nichts über den Wert einer Person aussagt.

 

Lara Stäubli war von Ende 2021 bis im Mai 2023 Regionalgruppenleiterin Psoriasis Zürich (Winterthur) und schlug nach einer längeren Auslandreise einen neuen beruflichen Weg im Gesundheitsbereich ein. Wir danken ihr herzlich für ihr Engagement bei der SPVG!